Aufgabe war es, die Zentralleitgeräte (ZLG) an die übergeordneten Leitstellen
(TLS-Nord, TLS-Süd und BSV) zu koppeln.
- Die IEC 870-5-101 Verbindung (1) wird zur Abfrage von
Diagnoseinformationen bzw. zur Bestimmung der Schaltberechtigung benutzt und
legt die Schaltberechtigung für TLS und BSV fest.
- Die IEC 870-5-104 Verbindung (2) erlaubt den Zugriff auf die ZLGs. Dabei
wird der IEC 870-5-104 Transport Layer und der IEC 870-5-101 Application
Layer verwendet.
- ipRoute leitet die ASDUs (Application Layer) transparent an die ZLGs
weiter. Der Link/Transport Layer wird punkt-zu-punkt zwischen ipRoute und
dem jeweiligen Kommunikationspartner ausgeführt.
- In Richtung HS-Management wird der Datenfluss entsprechend der
gemeinsamen Adresse der ASDU auf mehrere RS232 Verbindungen aufgesplittet,
so dass der Flaschenhalseffekt vermieden wird.
- ipRoute kann sich wie eine virtuelle RTU verhalten, d. h.
das HS-Managementsystem kann Informationen über den Zustand der einzelnen ZLG-Verbindungen direkt aus dem ipRoute beziehen.
- ipRoute wird nur in Bezug auf die Transportwege konfiguriert. Einzelne
Informationsobjekte werden nicht konfiguriert.
- Es wird zwischen ipConv Nord und ipConv Süd eine Redundanzkopplung (3)
realisiert. Über diese Verbindung wird "ausgehandelt", welches System aktiv
und welches passiv ist. Der aktiv/passiv Zustand ist nur in Richtung BSV und TLS von Bedeutung. In Richtung Unterstation beziehen ipConv Nord und ipConv
Süd die Daten gleichzeitig. Als physikalisches Medium wird das vorhandene
Ethernet verwendet, das TLS Nord und Süd miteinander verbindet. Beide
Konverter überwachen sich gegenseitig, indem sie zyklisch (jede Sekunde) Lebenszeichen
an die Gegenstelle senden. Sollte innerhalb einer gewissen Zeit (~5
Sekunden) kein Lebenszeichen von der Gegenstelle empfangen werden, wird
diese als gestört betrachtet. Bei Ausfall der Kommunikation zwischen ipConv
Nord und ipConv Süd gehen beide Systeme in den aktiven Zustand.
- Mittels RS232/Ethernetkonverter ipEther232 werden die ZLGs an das Ethernetnetzwerk gekoppelt. Die Daten werden transparent durchgereicht
siehe auch Folgeprojekt "BLS Lötschbergtunnel II"
Hintergrundinformation zum Projekt
Die Arbeiten für den Lötschbergtunnel der Bergstrecke begannen bereits im Oktober 1906. Im Jahre 1913
konnte dann der Betrieb zwischen Kandersteg und Goppenstein, einer 14,6 km langen Strecke,
aufgenommen werden.
Derzeit wird im Rahmen der NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale) der neue Lötschberg-Basistunnel erstellt.
Der Lötschberg-Basistunnel, mit einer Länge von 34,6 km, ist weltweit einer der längsten Eisenbahntunnels und verbindet Frutigen (Kanton Bern) mit Raron (Kanton Wallis). Der Tunnel ermöglicht eine schnelle Nord-Südverbindung
sowie wesentliche Kapazitäts- und Angebotserweiterungen.
Betreiber der Lötschbergbahn ist die BLS Lötschbergbahn AG (BLS = Bern-Lötschberg-Simplon).
Weitere Informationen: http://www.bls.ch